J.P. Morgan, eigentlich eine durch und durch amerikanische Bank, gehört inzwischen zu den größten Banken Deutschlands. 

Auf die Leserschaft außerhalb Europas mag dies um einiges überraschender sein, doch tatsächlich baut J.P. Morgan seine Präsenz in Europa schon seit Längerem deutlich aus. Durch die jüngsten Schritte zur Konsolidierung der europäischen Einheiten haben die Aktivitäten der Bank einen neuen Höhepunkt erreicht. Doch auch wenn die globale Präsenz für viele unserer Kunden einen wichtigen Vorteil bedeutet, ist lokale Expertise nach wie vor ausschlaggebend. 

Europa ist eine der Regionen, in denen technologische Fortschritte und Kundennachfrage zu weitreichenden Umwälzungen in der Zahlungsbranche geführt haben.  Glücklicherweise können wir die globale Dimension und Leistungsfülle von J.P. Morgan nutzen und mit der Innovation und Agilität eines FinTechs kombinieren. Das ist entscheidend für das Vorankommen in diesem dynamischen Ökosystem. 

Auswirkungen europäischer Regulierungsvorschriften

Darüber hinaus kosten Geschäfte in Europa eine Menge Geld. Mit den Regulierungsvorschriften Schritt zu halten, ist nicht billig. Für viele Banken lautet daher die Frage, ob sie die Kosten für die Umsetzung der ISO 20022, der SEPA-Vorschriften oder der PSD2-Richtlinie im Alleingang stemmen – oder ob sie sich an andere Anbieter wenden und White-Label-Lösungen anbieten. 

Zum Überleben brauchen viele Finanzinstitutionen den Rückhalt einer großen und komplexen Organisation. Wir bei J.P. Morgan sind in der glücklichen Lage, Produkte kombinieren und bündeln zu können, um Kunden einzelne Komponenten oder ein Komplettpaket zu bieten. 

Sowohl für inländische als auch für internationale Unternehmen ist Europa deutlich komplexer als andere Kontinente, weil sich hier verschiedene Sprachen, Zahlungsmethoden – und sogar Regulierungsvorschriften – mischen. 

In den letzten Jahren haben sich FinTechs, die ähnliche Produkte anbieten wie traditionelle Banken, explosionsartig vermehrt. Ähnlich wie viele andere haben wir mit Interesse die exponentiell wachsende Zahl dieser Nischen-Start-ups verfolgt. Viele von ihnen sind eher unsere Kunden als Konkurrenten, doch der gemeinsame Nenner sind die Regulierungsvorschriften. Unabhängig von der Größe oder Struktur einer Institution sind Regulierungsvorschriften für uns alle das größte Problem.

Trotz aller Differenzen auf dem gesamten Kontinent ist jedoch erfreulich, dass eine Harmonisierung stattfindet. In jedem Land gelten andere Vorschriften. Hiervon hängt ab, was Sie tun und wo. Man muss sich hier zurechtfinden. Daher greifen wir stets auf das zurück, was wir aus Geschäften auf anderen Märkten gelernt haben. Wir setzen uns unablässig im Namen unserer Kunden für klare Regelungen ein, an denen sich die Branche in Zeiten von Wandel und Veränderung orientieren kann. 

Trendentwicklungen im eCommerce

Ein anderes Phänomen betrifft die Frage, wie Kundenwünsche als treibende Kraft hinter den jüngsten Trends im eCommerce wirken. Diese Beeinflussung und Mitgestaltung von Lösungen hat den Markt verändert. Was Kunden heute verlangen, stellt uns vor neue Herausforderungen.

Interessanterweise versuchen viele Banken, die sich in der Vergangenheit – anders als wir – aus einigen Geschäftsfeldern zurückgezogen haben, wieder Fuß zu fassen. Die Automobilindustrie ist hierfür ein hervorragendes Beispiel: In letzter Zeit bieten sie Leistungen mit einem direkten Berührungspunkt zum Verbraucher an, statt sich wie früher auf Händler zu beschränken. Diese Unternehmen sind nun bei Leistungen rund um das Auto und zusätzlichen Diensten aktiv, bei denen wir direkte finanzielle Interaktionen haben – und verkaufen jetzt nicht mehr nur noch Autos.  Der gleiche Trend ist in allen Branchen zu beobachten, im Bereich B2C, aber zunehmend auch bei B2B. 

Wir investieren erhebliche Mittel in den Zahlungsverkehr, auf globaler Ebene, und hoffen auf Wachstumseffekte von unserer neuen Einheit in Frankfurt, u. a. auch in Bereichen wie Wertpapierhandel, Zahlungstransaktionen und Unternehmenskundengeschäfte für mittelständische Firmen. Letzten Endes wollen unsere Kunden einen Partner und eine Plattform sowie vereinfachte Zahlungen, so dass sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Für uns als Organisation ist es wichtig, über die Fähigkeiten für den Ausbau unserer Angebote in allen Geschäftszweigen zu verfügen. Gleichzeitig schafft unsere Position als eine der Top-20-Banken in Europa eine völlig andere Situation. Das gibt uns die Möglichkeit, Themen in der Branche und bei Regulierungsvorschriften voranzutreiben. 

In den letzten Jahren hat sich ein grundlegender Wandel vollzogen, obwohl unsere Kompetenzen vor Ort gleich bleiben. Wir sind in der Region seit mehr als 100 Jahren fest verwurzelt und im wahrsten Sinne des Wortes immer eine europäische Bank gewesen. Dieses Vermächtnis bildet das Fundament für unsere Zukunft. Wir verändern Vorstellungen. Wir sind europäisch. 

Sie möchten mehr über Europa erfahren? Lesen Sie, was wir auf der Money20/20 in Amsterdam präsentiert haben

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Dieser Text spiegelt die Ansichten und Meinungen des Autors und nicht unbedingt die Auffassungen von J.P. Morgan, verbundenen Unternehmen oder Mitarbeitenden von J.P. Morgan wider. Die hierin dargelegten Informationen wurden aus für zuverlässig gehaltenen Quellen bezogen oder abgeleitet. Weder der Autor noch J.P. Morgan geben Zusicherungen oder Garantien jeglicher Art in Bezug auf die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen. Die hierin enthaltenen Informationen werden ausschließlich zu informativen Zwecken zur Verfügung gestellt und stellen kein Angebot, keine Aufforderung, keine Beratung und keine Empfehlung dar, Anlageentscheidungen zu treffen oder Finanzinstrumente zu erwerben, und sind nicht als solches zu interpretieren.

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